|
|
20.3.2024
Rundbrief Nr. 77/2024 Die nächste Fachtagung:
Digitalisierung im sozialen Bereich, Datenschutz und Recht auf
analoges Leben
Wir
treffen uns im Naturfreundehaus Hannover, Hermann-Bahlsen- Allee 8,
Hannover Buchholz-Kleefeld
Freitag,
3. Mai, 16 Uhr, bis Sonntag, 5. Mai 2024, 13 Uhr.
Kenntnisse im Datenschutz, der eigenen Rechte und der Rechte
anderer sind eine grundlegende Voraussetzung für die Anwendung digitaler
Medien, sei es in der politischen Arbeit, oder der Beratung.
Digitalisierung beim Jobcenter und bei der
Arbeitsagentur, im Nahverkehr, bei Ausländer-,Bürger- und Ordnungsämtern, oder im Gesundheitswesen:
Das alles führt meist eben nicht zu besserem Service und Sozialleistungen, sondern zu einer nicht kontrollierbaren Datenflut, Steuerung und Kontrollierbarkeit von Verhalten sowie Vereinzelung und Ausgrenzung derjenigen, die mit dem sogenannten digitalen Fortschritt nicht mithalten wollen oder können.
Nicht können: Das trifft insbesondere Erwerbslose, Sozialrentner*innen, prekär Beschäftigte oder Migrant*innen mehr als andere Mitglieder der Gesellschaft,
Denn es ist eine Frage der vorhandenen finanziellen Ressourcen, mit denen die Endgeräte, Bildung und Wissen erkauft
werden. Es zeigte sich gerade in den Corona-Zeiten - beispielweise bei der Ausstattung von Jugendlichen/Kindern in der Schule -, dass die
Digitalisierung von Armenhaushalten nicht „privat“ geregelt werden kann, sondern an öffentlich zugänglich sein
müssen, sei es in Schulen, Universitäten, Bibliotheken,soziokulturellen Zentren oder politischen Gruppen.
Entgegen vielfacher Versprechungen ändert die weitere Digitalisierung aber nichts an der mangelhaften Infrastruktur, der schlechten Erreichbarkeit von
Behörden oder den nicht vorhandener Ressourcen, sondern produziert neue Hemmschwellen.
Nicht wollen: "Stehe ich lieber bei Wind und Wetter mit hundert anderen Personen vor dem
fünf Tage morgens und abends zwischen sieben und acht Uhr zu Hause allein vorm Computer, um einen der neuen freien Termine zu ergattern,
die das Ausländeramt zu diesen Zeiten ins Netz stellt ?“
Diese Frage könnte den Rahmen darstellen, in dem wir das Thema der
Digitalisierung im sozialen Bereich ausloten wollen.
Wir wollen über Aspekte des Datenschutzes bei drr geplanten Kindergrundsicherung, dem Asylberweberleistugsgesetz ("Bezahlkarte"),
im Gesundheitssytem (e-Gesundheitskarte) und undere Erfahrungen beim Jobcenter (Krankmeldun bzw. AUB) reden, warum der Datenschutz politisch
vernachlässigt wird und wie wir uns trotzdem schützen können.
Ob ein „Recht auf ein analoges Leben“ ein Ausweg aus der Misere sein könnte, steht weiterhin als Frage im Raum:
(Zum Zeitplan)
Eine Rückmeldung ist für unsere Planung und die unserer Gastgeber*innen dringend notwendig !
(Zur Anmeldung)
Deshalb bitte bis 10. April 2024 anmelden (per Post, per Mail, gerne mit Anmelde-PDF).
Am gleichen Ort findet am 5. Mai vormittags die jährliche Mitgliederversammlung der BAG Prekäre Lebenslagen statt.
www.bag-plesa.de
|